Mit rund 63.000 Neuerkrankungen pro Jahr ist der Prostatakrebs in Deutschland die häufigste Krebserkrankung des Mannes und steht, was die Sterblichkeit bei Tumorerkrankungen bei Männern angeht, an dritter Stelle. Jedes Jahr sterben in Deutschland über 12.000 Männer an Prostatakrebs – das ist jeder fünfte Mann, bei dem diese Krankheit festgestellt wird.
Man geht davon aus, dass durch eine frühzeitige Erkennung die Heilungschancen bei Tumorerkrankungen insbesondere beim Prostatakrebs verbessert werden kann.
Wir führen deshalb in der Praxis Krebsfrüherkennungsuntersuchungen durch.
Die Krebsvorsorge – des Mannes ab dem 45. Lebensjahr – dient der Früherkennung des kolorektalen Carcinoms und des Prostatacarcinoms. Die folgenden Untersuchungen werden jährlich durchgeführt:
- Gezielte Anamnese
- Inspektion und Palpation des äußeren Genitales
- Palpation der regionalen Lymphknoten
- Abtastung der Prostata und der Rektalschleimhaut
Die Krebsvorsorge – ab dem 50. Lebensjahr – dient zusätzlich der Früherkennung des Darmkrebses (Coloncarcinom). Es werden folgende Untersuchungen durchgeführt.
- Rektale Abtastung (jährlich)
- Stuhluntersuchung auf okkultes Blut (jährlich von 50.-55.Lebensjahr)
Ab dem 55. Lebensjahr kann wahlweise eine Koloskopie (alle 10 Jahre) oder eine Stuhluntersuchung auf okkultes Blut (alle 2 Jahre) durchgeführt werden.
Die alleinige Tastuntersuchung der Prostata, wie sie von den gesetzlichen Krankenkassen als Krebsfrüherkennungsuntersuchung empfohlen und erstattet wird, ist eigentlich als Untersuchung zur Früherkennung unzureichend. Meist sind Tumore der Prostata, wenn sie tastbar sind, bereits fortgeschritten.
Die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU), das wissenschaftliche Gremium der Urologen, empfiehlt deshalb zusätzlich zur Tastuntersuchung bei Männern zwischen 45 und 70 Jahren eine Bestimmung des PSA-Wertes durch eine Blutuntersuchung. Ein erhöhter PSA-Wert kann ein Hinweis auf das Vorliegen eines Prostatakrebses sein. Durch die Bestimmung des PSA können Prostatacarcinome meist wesentlich früher als über die Tastuntersuchung erkannt werden. Auch gibt es Daten, die zeigen, dass dort, wo die PSA-Bestimmung zur Früherkennung des Prostatakrebses eingesetzt wird, die Sterblichkeit am Prostatakrebs abgenommen hat.
Eine Bestimmung des PSA im Rahmen der Krebsfrüherkennungsuntersuchung wird von den gesetzlichen Krankenkassen leider nicht erstattet.